theater-philosophie

 

"Die Aufgabe von Kunst besteht heute darin, Chaos in die Ordnung zu bringen."

(Theodor W. Adorno)

Kunst ist die Arbeit am eigenen Ich. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir an unserem Ich arbeiten wollen oder nicht. Es passiert einfach, wenn wir - freiwillig - künstlerisch tätig sind. Indem wir Kunst machen, setzen wir uns mit uns selbst und der Welt, in der wir leben, auseinander - geistig, körperlich, emotional, leidenschaftlich.

Wir sind es gewohnt, in unserem Alltag eine Maske zu tragen, hinter der wir all das verstecken, das uns selbst oder unserem Gegenüber unangenehm sein und das uns Nachteile verschaffen könnte. Manchmal merken wir nicht einmal mehr, dass wir uns selbst hinter einer Maske verstecken. Als Künstlerin - und als Mensch - liegt mir daran, ein Bewusstsein für die Masken zu entwickeln, die von "echten" Menschen wie von dramatischen Figuren gleichermaßen getragen werden, und somit einen Blick auf das "Leben ohne Maske" zu werfen.

In Bezug auf das Theater erscheint diese Behauptung zunächst womöglich absurd - verkleidet man sich auf der Bühne doch oftmals mit Masken und Kostümen. Die Kunst des Spielens - und des Lebens! - besteht meiner Meinung nach aber darin, hinter diese und alle anderen Masken zu blicken und so vielleicht ein kleines bisschen Wahrheit zu erkennen.

 

 

 

Photo by Dirk Flackus